(Zenit.org) – Das Islamische Kalifat, meist als ISIS bekannt, rekrutiert Kinder aller Altersstufen als Soldaten. Das geht aus einer Meldung der Vereinten Nationen hervor und bestätigt Hinweise verschiedener Menschenrechtsgruppen.
Laut einem Artikel von Foreign Policy unterweisen ISIS-Soldaten Kinder in ihrer radikalen Interpretation der Scharia sowie im Umgang mit Feuerwaffen. Anhand von Puppen lernen sie, wie man Menschen enthauptet und später werden sie an die Frontlinie geschickt. Kindersoldaten patrouillieren in den Straßen, sie müssen Blut für verwundete Kämpfer spenden und werden als Selbstmordattentäter und menschliche Schutzschilde missbraucht.
Abu Ibrahim Raqqawi hat nach seiner Flucht aus Syrien die Webseite “Die Stadt Rakka – ein unbemerktes Dahinsiechen“ gegründet. Er berichtet von Trainingslagern im Irak, in denen an die 300 Kinder ausgebildet werden – keines von ihnen ist älter als 16 Jahre.
“In Syrien sind viele ausländische Kämpfer aktiv”, schreibt Raqqawi. Die Kinder scheinen sich an extreme Brutalität schon gewöhnt zu haben. „Wenn sie bei Enthauptungen zuschauen, zeigen sie keinerlei Anzeichen von Schock“.
Das UNO-Dossier für die Monate Juli bis September 2014 weist auf weitere systematische Menschenrechtsverletzungen hin. Das Inhaltsverzeichnis liest sich wie eine Auflistung von Verbrechen: Vertreibung, Entführungen, Massenexekutionen, Morde an verschiedensten Menschen, darunter an religiösen und zivilen Führungspersönlichkeiten, Angriffe auf Dörfer, in denen sich nur Zivile aufhalten, Zerstörung der Infrastruktur, sexuelle Gewalt, Zwangsrekrutieren von Kindern und minderjährigen Jugendlichen. Am härtesten verfolgt werden Christen, Jesiden, Türken, Schabak und Kurden.