Ich möchte heute vor allem den Verfolgten gegenüber Nähe ausdrücken: Ihr seid im Herzen der Kirche; die Kirche leidet mit euch und ist stolz auf euch, sie ist stolz, Kinder wie euch zu haben; ihr seid ihre Kraft und ihr konkretes und authentisches Zeugnis ihrer Botschaft der Erlösung, der Vergebung und der Liebe. Ich umarme euch alle, alle! Der Herr segne euch und möge euch immer beschützen!“ (Papst Franziskus, Petersplatz, 3.9.2014).
Vor einigen Tagen haben wir ein Video über das Ende der Kampagne „20 Tage für den Frieden“ ins Netz gestellt. Zwanzig Tage des Gebets für unsere Brüder und Schwestern im Nahen Osten, die zu Verfolgten geworden sind. Nochmals herzlichen Dank allen, die an der Kampagne teilgenommen haben.
Die Kampagne ist abgeschlossen, aber für unsere Geschwister im Glauben ist ein Ende des Dramas noch nicht abzusehen. Angst, direkte Verfolgung, Tod… bedrohen sie Tag für Tag. Trotzdem ist ihr Glaube unberührt, wie man auf den Fotos sehen kann. Er hat seinen „Geschmack“ nicht verloren, ist nicht „schal geworden“ (Mt 5, 13): Hoffnung, Freude und Leben leisten hier Widerstand, es sieht aus, als könnten sie sich in dieser freud- und hoffnungslosen Situation sogar durchsetzen. Die Liebe ist stärker als der Hass, und ihr Banner ist das Kreuz. Ich spüre starke innere Rührung, wenn ich den Horror der Leiden dieser Menschen sehe und im Kontrast dazu die Schönheit ihres Glaubens. Es stimmt wahrhaft, dass der Weg des Christen ein Mysterium, ein unergründliches Geheimnis ist.
Es wäre aber falsch, wenn wir uns als Zuschauer verhalten und diese Menschen alleine lassen. Das Kreuz, das sie tragen, ist für sie zu schwer. Wir dürfen im Gebet nicht nachlassen, wir müssen unsere Geschwister begleiten, wir alle sind doch Glieder des Leibes Christi, der die Kirche ist. Wo ein Glied leidet, da leiden alle mit. Ich hoffe, dass diese Bilder in uns den Wunsch wecken, und die Kraft geben, ausdauernd zu beten, dass die Gewalt gegen die Christen im Nahen Osten so schnell wie möglich zu einem Ende kommt.