Christen, Yeziden und andere Flüchtlinge im nordirakischen Kurdistan, die ihre Heimat beim Herannahen der ISIS-Truppen Hals über Kopf verlassen mussten, bereiten sich auf einen Winter mit Temperaturen unter 0 Grad Celsius vor. Es mangelt an Decken und warmer Kleidung.
“Der Winter naht, die Nächte sind bereits empfindlich kalt, aber diese Leute können nirgends hin“, so Juliana Taimoorazy, Präsidentin der Irakischen Hilfsgesellschaft für Christen. „Eine humanitäre Katastrophe spielt sich vor unseren Augen ab. Und bis jetzt wurde kaum etwas Konkretes unternommen“. In den Flüchtlingslagern gibt es immer mehr Fälle von Fieber und verschiedenen Erkrankungen. Tausende Flüchtlinge haben den Irak bereits verlassen und sind jetzt in der Türkei.
Laut UNO-Berichten sind derzeit 850.000 Flüchtlinge im irakischen Kurdistan, davon 150.000 Christen.
Caroline Brennan, vom Hilfsdienst für Flüchtlinge berichtet: “Vor einigen Monaten waren diese Leute hier noch Angehörige der Mittelschicht: sie besassen Häuser und hatten einen Beruf: Friseure, Lehrer, Studenten. Heute fristen sie ein Dasein unter lebensgefährlichen Bedingungen“.
Ankawa, 28. September 2014